… Ausgerechnet auf der Fahrt zur Werkstatt, in der die Hauptuntersuchung (HU) gemacht werden sollte, lief mein Peugeot 106 s16 plötzlich nur noch auf 3 Zylindern. Einen schlechteren Zeitpunkt hätte er sich nicht aussuchen können. 😉
Der Prüfer hat zum Glück alle Augen zugerückt und den Aufkleber auf das Hecknummernschild geklebt. Im Anschluss konnte der Wagen dann vor Ort kurz untersucht werden. Als (spontane mögliche) Ursache wurden die Zündkerzen identifiziert, da diese alles andere als gut aussahen. Nach einer kurzen Probefahrt, in der er auf allen vorhandenen ‚Pötten‘ lief und gut am Gas hing, hab ich dann den 30km Heimweg angetreten.
Etwa 10km vor dem Ziel lief er dann – wie sollte es auch anders sein – plötzlich wieder auf 3 Zylindern und zwar immer genau dann, wenn zuvor in höheren Drehzahlen gefahren wurde. So langsam konnte ich ein System erkennen, denn auch auf der Hintour trat der Fehler nach einer kurzen Beschleunigungsphase auf.
Mit Strich 100 und im Windschatten eines LKW’s bin ich dann die restliche Stecke nach Hause gefahren, um hier gleich mit Roberts Unterstützung die Ursache zu suchen.
Da der Motor in gewissen Abständen normal lief, haben wir eine defekte Zylinderkopfdichtung oder andere gebrochene Teile ausgeschlossen. Entweder fehlt der Zündfunke oder das Benzin, was durch den Austausch gegen eine andere Zündspule leicht eingekreist war 😉 Es musste am Benzin liegen.
Um ausschließen zu können, dass es nicht am Kabelbaum liegt, haben wir alles soweit auseinandergebaut, dass die Einspritzventile ins Frei sprühen können. Dazu muss die Zündspule angeschlossen sein, ansonsten passiert nichts.
Beim ersten Test sprühten drei Düsen. Das Einspritzventil auf der linken Seite schien defekt zu sein. Um dieses zu verifizieren, haben wir die vermutlich Defekte mit einer Funktionierenden getauscht. Das Ergebnis des zweiten Test hat uns dann ehrlich gesagt leicht verwirrt – denn es sprühten nur noch zwei – siehe Video:
Schlussendlich haben wir alle Einspritzventile durchgemessen und siehe da: Ein Ventil ist elektronisch defekt und hat einen viel zu niedrigen Widerstand von 2 Ohm. Bei funktionstüchtigen Einspritzventilen liegt der Widerstand zwischen 15 und 16,5 Ohm.
Um keinen weiteren Defekt zu riskieren und um ein gleichmäßiges Strahlbild zu erhalten, haben wir gleich alle vier Einspritzventile getauscht.
Das Strahlbild der neuen Ventile ist so fein zerstäubt, dass die youtube-Videokomprimierung diese Details gänzlich verschluckt, aber natürlich möchten wir das Ergebnis nicht vorenthalten 😉
UMWELTINFO: Es gibt mit Sicherheit umweltverträgliche Methoden dieses zu testen und es sollte nach Möglichkeit drauf verzichtet werden, Benzin so zu versprühen.
September 28th, 2011 at 21:57
hallo, erst mal ein lob an eure seit, die ist unschlagbar… 🙂
so nun zum problem… das gleiche problem mit den düsen hab ich gerade an meinem 106er sport auch. hab mir ne kompl. einspritzleiste zugelegt, musste aber feststellen, dass peugeot 2 unterschiedliche verbaut haben… nun steht der 106er erst mal bis ich die passende gefunden habe… woher hast du denn die düsen und wie teuer kann mir der spass kommen?? wäre es sinnvoll den stecker der einspritzdüsen auch zu erneuern oder ist der nicht so anfällig??
—-
Hallo, du schreibst, dass du einen 106er sport hast. Den gibt es ja mit 60 bzw. 75ps. Ich weiß leider nicht, ob die Einspritzventile identisch zum s16 sind. Vom s16 habe ich noch funktionstüchtige.
Mit den Steckern hatte ich bisher nie Probleme.
Gruß
Andreas
Oktober 5th, 2015 at 18:11
Hallo,
zur Zeit läuft mein Saxo 1.4 VTS BJ.02 auch nur auf drei, bzw. 2 Zylindern.
NAchdem ich die Zündkerzen getauscht habe und auch das Zündmodul, bin ich ebenso durch deine nahe Berschriebung auf die Einspritzdüsen gekommen.
Mag mir einer von euch eventuell verraten wie man die Düse durchmisst?
Ansonsten würde ich auch eine Empfewhlung für die Düse entgegennehmen, Marke, etc.
Gruß
Johannes